Aminosäuren Mangel und seine Symptome

Aminosäuren Mangel und seine Symptome

Es gibt eine Diskussion unter Ernährungswissenschaftlern. Einige von ihnen meinen, wir würden zu viel Aminosäuren und Proteine verzehren. Andere befürchten, wir würden unter einem Mangel an Aminosäuren leiden. Wie diese kontroversen Aussagen zusammenpassen und wie Sie Aminosäuren für Ihr eigenes, ganzheitliches Wohlbefinden einsetzen können, wollen wir Ihnen in diesem Beitrag zeigen. Aminosäuren haben viele wichtige Funktionen im menschlichen Organismus. Dabei variiert der Bedarf an diesen wichtigen Eiweißbausteinen von Mensch zu Mensch und von Lebenssituation zu Lebenssituation. Bei Erkrankungen, sportlicher Belastung, im Alter und unter Stress kann sich der Bedarf erhöhen. Einige der Proteinbausteine müssen wir mit der Nahrung zuführen, weil sie unser Organismus nicht selbst herstellen kann.

Aminosäuren - das sollten Sie zum Thema wissen

Aminosäuren sind Eiweißbausteine, aus denen der Körper unter anderem körpereigene Proteine herstellen kann. Die Proteinbausteine erfüllen weitere Funktionen in unserem Körper, beispielsweise werden aus ihnen andere wichtige Substanzen gebildet. Der gesamte Stoffwechsel ist ebenfalls vom Vorhandensein verschiedener Proteinbausteine abhängig. Mängel in der Versorgung können sich deshalb in den verschiedensten Bereichen unseres Körpers auswirken.

Essentielle und nicht essentielle Proteinbausteine

Von den rund 20 wichtigsten Bausteinen für die Proteinbildung kann unser Organismus 8 nicht selbst herstellen. Sie müssen regelmäßig mit der Nahrung zugeführt werden. Sie werden als essentielle Aminosäuren bezeichnet. Es handelt sich dabei um:
  1. Isoleucin
  2. Leucin
  3. Lysin
  4. Methionin
  5. Phenylalanin
  6. Threonin
  7. Tryptophan
  8. Valin
 Nach Auffassung einiger Wissenschaftler und Mediziner spielen diese essentiellen Vertreter der Proteinbausteine eine Schlüsselrolle, weil sie das sogenannte menschliche Aminosäurenmuster MAP („Master Aminoacid Pattern“) abbilden. Der italienische Wissenschaftler Professor Dr. Luca-Moretti hat eine Theorie entwickelt, die jedem Lebewesen ein bestimmtes Muster von Proteinbausteinen zuweist. Das MAP besteht aus Aminosäuren, die im Organismus besonders gut in körpereigene Proteine umgewandelt werden können. Essentielle Aminosäuren können im menschlichen Organismus zu über 99 % in körpereigene Eiweiße umgebaut werden. Aus dieser hohen Effektivität bei den Verarbeitungsprozessen im Körper folgern Experten wie Dr. Luca-Moretti, dass das Fehlen bereits einer Aminosäure in diesem Zusammenhang zu einem Mangel oder zu Funktionsstörungen führen könnte.

Versorgung und Ernährung

Essentielle Eiweißbausteine müssen regelmäßig mit der Ernährung zugeführt werden. Sie wirken zusammen und nicht isoliert. Mit der regelmäßigen Zufuhr essentieller Aminosäuren können Sie insbesondere als Veganer Herausforderungen haben und einen Mangel daran ausbilden. Tierische Lebensmittel bilden das MAP regelmäßig vollständig ab, wobei auch die Anteilsmengen der Bausteine im Verhältnis untereinander stimmen. Bei pflanzlichen Lebensmitteln fehlt häufig die eine oder andere Aminosäure, sodass das MAP dieser Nahrungsmittel nicht vollständig ist. Bei der Bewertung der Verwertbarkeit von Proteinen in Nahrungsmitteln sprechen wir von der biologischen Wertigkeit. Ein Hühnerei hat eine biologische Wertigkeit von 100. Es enthält alle essentiellen Eiweißbausteine in der richtigen Menge. An dieser Zusammensetzung messen Nahrungsmittelindustrie und Wissenschaft andere Nahrungsmittel. Bei einem Vergleich schneiden pflanzliche Lebensmittel hier schlechter ab. Vielfach müssen sie in besonderer Weise kombiniert werden, um die Versorgung gerade auch mit den essentiellen Proteinbausteinen sicherzustellen und einen Mangel zu verhindern. 

Unser täglicher Eiweißbedarf in Zahlen

  • Ernährungsmediziner setzen den Bedarf an Eiweiß pro Tag und Kilogramm Körpergewicht bei 0,8 g an.
  • Unter Stress, Belastung und körperlicher Anstrengung steigt dieser Bedarf schnell auf 2 g/Kilogramm bis 6 g/Kilogramm Körpergewicht an.
Diese allgemeinen Bedarfszahlen sagen noch nichts darüber aus, wie sich das zugeführte Eiweiß zusammensetzt. Wir können daraus keine Schlussfolgerungen zur Frage ziehen, ob unser Organismus mit allen wichtigen Aminosäuren versorgt wird. Aus diesem Grund ist es schwierig, pauschal festzustellen, ob wir eine ausreichende Versorgung mit Eiweißen über die normale Ernährung erreicht haben. Uns fehlt eine nähere Analyse der enthaltenen Proteinbausteine und der Bedarfsdeckung, womit wir Hinweise auf einen Aminosäure Mangel finden können.

Woran erkennen Sie einen Aminosäuren Mangel?

Die Proteinbausteine sind die Basis zur Bildung körpereigener Eiweiße. Die körpereigenen Aminosäuren Proteine gelten ihrerseits als Baustoffe für körperliche Gewebe wie beispielsweise unsere Haut. Degenerative Prozesse (zum Beispiel bei der Hautalterung) können deshalb auch mit Mängelzuständen bei der Eiweißversorgung verbunden sein. Außerdem sind verschiedene Proteinbausteine die Grundlage zur Bildung weiterer wichtiger Substanzen.

Lysin Mangel Symptome

Aus den essentiellen Aminosäuren Lysin und Methionin entsteht beispielsweise die vitaminähnliche Substanz Carnitin. Carnitin hat eine wichtige Bedeutung für den Energiestoffwechsel und die Fettverbrennung. Auch für die Bildung von Schilddrüsenhormonen sowie für viele Stoffwechselfunktionen brauchen wir Proteinbausteine. Ein Lysin-Mangel kann sich deshalb in den verschiedensten körperlichen Arealen bemerkbar machen. Mängel treten häufig schleichend auf, und deshalb identifizieren wir die Symptome für einen Mangel häufig nicht als Unterversorgung mit Proteinen. Folgende Mangel-Symptome können auftreten:
  • Hautveränderungen,
  • Haarausfall,
  • Antriebslosigkeit,
  • eine veränderte Gemütslage,
  • Einbußen bei der körperlichen Leistungsfähigkeit
  • und eine Zunahme an Körpergewicht
Mängel wegen zu wenig Aminosäuren Verschiedene Studien und Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass das Immunsystem des menschlichen Organismus unter einer mangelnden Versorgung mit Aminosäuren leidet. Sie können sich diese Immun-Beeinträchtigung vielleicht auch gut erklären, wenn Sie wissen, dass unter anderem Tryptophan, Methionin und Lysin, aber auch Isoleucin und Valin mit unserem Plasmaglutaminspiegel verbunden sind. Glutamin soll nach bisherigen Erkenntnissen eine Schlüsselrolle in der Immunabwehr unseres Körpers spielen. Ein L-Glutamin-Mangel könnte demnach das Immunsystem belasten. Zudem ist L-Glutamin an vielen wichtigen Prozessen im Körper beteiligt. Unter anderem unterstützt die semi-essentielle Aminosäure:
  • die Bildung von Haarfollikeln (maßgeblich für unser Haarwachstum verantwortlich)
  • eine natürliche Regeneration der Haut
  • der Fettspeicherung im Körper entgegen

Weitere Folgen von Mängeln

Eine weitere mögliche Folge eines Mangels an Aminos wird häufig unterschätzt. Unser Organismus ist insgesamt auf die ausreichende Versorgung mit Proteinen angewiesen. Proteine sind nicht nur einer von drei unverzichtbaren Makronährstoffen, sie bilden auch die Basis unseres gesamten Körpergewebes. Wird durch einen Mangel an Aminosäuren zu wenig körpereigenes Eiweiß gebildet, greift unser Organismus auf vorhandenes Körpereiweiß zurück. Das kann zur Folge haben, dass sich beispielsweise unsere Muskeln abbauen. Das konnten Sie vielleicht schon bei strengen Diäten zur Gewichtsabnahme beobachten, wenn dabei nicht gleichzeitig für eine ausreichende Zufuhr an Proteinbausteinen gesorgt ist. In seiner Not schaltet der Körper jetzt auf Eiweiß-abbauende Prozesse um, die Muskulatur wird reduziert. Als weitere Folge verbraucht eine reduzierte Muskulatur weniger Energie, was den Gewichtsabbau erschwert. Auch mit Aminosäuren abnehmen ist dann schwieriger. Auch wer intensiv Sport treibt, erhöht seinen Bedarf an Proteinen und damit auch an Proteinbausteinen. In vielen Sportarten wird Wert auf den Aufbau von Muskulatur und nicht auf deren Abbau gelegt. Deshalb sollten auch Sportler darauf achten, dass keine Mängel bei der Versorgung mit wertvollen Proteinbausteinen auftreten. Ein Mangel wirkt der sportlichen Leistung entgegen. 

Das eigene Wohlbefinden mit Proteinbausteinen und Protein steigern

Wenn Sie degenerative Prozesse sowie den Abbau körpereigenen Eiweißes verhindern möchten, behalten Sie Ihre Versorgung mit Proteinbausteinen und Eiweiß im Auge. Ihr Wohlbefinden ist eng mit Eiweißbausteinen verbunden. Es geht demnach bei einer ausreichenden Versorgung mit diesen Substanzen um viel mehr. Aminosäuren als Proteinbausteine Auch diese Wechselbeziehung wird - ähnlich wie der Mangel selbst - häufig unterschätzt.

Wie Tryptophan Ihre Stimmung beeinflusst

Ein typisches Beispiel für die Wirkung von Aminosäuren auf die Gemütslage bietet die Aminosäure Tryptophan. Auch sie gilt als essentiell. Tryptophan ist eine Vorstufe des Botenstoffes Serotonin. Serotonin-Mangel wird mit dem Auftreten von Depressionen in Verbindung gebracht, ebenso Ungleichgewichte bei diesem Botenstoff. Ausreichende Mengen an Tryptophan führen zu
  • gesteigertem Wohlbefinden,
  • Nervenruhe,
  • gutem Schlaf
  • und ausgeglichenen Gemütslagen.
Gerade bei einer Unterversorgung mit dieser essentiellen Aminosäure kann der Mangel im Bereich der Proteinbausteine direkten Einfluss auf die psychische Ausgeglichenheit und auf unser Wohlbefinden nehmen.

Tyrosin Mangel & Symptome

Die meisten Menschen haben bereits eine Ahnung davon, dass Schilddrüsenhormone für ein gutes Wohlbefinden bedeutsam sind. Ungleichgewichte können zu
  • Antriebslosigkeit
  • Gewichtszunahme
  • Haarausfall
  • Störungen der Herz-Kreislauffunktionen
  • und Übererregung
führen. Die Rede ist von einer Schilddrüsen Über- oder Unterfunktion. Die Funktionalität der Schilddrüse steht dabei in direktem Zusammenhang mit ausgeglichenen Werten der beteiligten Hormone. Die Aminosäure Tyrosin ist direkt an der Bildung des Schilddrüsenhormons fT4 beteiligt. Ist nicht genug Tyrosin in unserem Körper vorhanden, ist die Bildung des Hormons gefährdet. Wir entwickeln womöglich eine Über- oder Unterfunktion.

Glutamin, Serin, Glycin und Burnout

Weiter oben haben wir bereits beim Thema Immunsystem beschrieben, dass verschiedene Bausteine die Substanz Glutamin bilden. Glutamin wird auch für die Bildung weiterer Substanzen benötigt, u.a. für den Botenstoff GABA ("Gamma-Aminobuttersäure"). In diesem Zusammenhang spielen die Bausteine Glycin und Serin ebenfalls eine Rolle. Auch GABA ist wichtig für unsere psychische Ausgeglichenheit. Mit einem Glycin Mangel werden Symptome wie unter anderem Depressionen und Burn-Out in Verbindung gebracht.

Die Versorgung optimieren für mehr Wohlbefinden

Der Zusammenhang zwischen einer ausreichenden Versorgung mit Aminosäuren und der psychischen Ausgeglichenheit hat direkt etwas mit dem persönlich empfundenen Wohlbefinden zu tun. Wenn Sie Ihre Versorgung mit Proteinbausteinen optimieren, verbessern Sie wahrscheinlich auch die eigene Lebensqualität. Bei einer Optimierung geht es nicht nur um die Zufuhr von essentiellen Aminos. Auch, wenn diese besonders wichtig erscheint, ist zum Beispiel Tyrosin eine nicht essentielle Aminosäure und dennoch bedeutsam für die Bildung des Schilddrüsenhormons fT4. Vielleicht fragen Sie sich an dieser Stelle, ob eine ausgewogene Ernährung die optimale Versorgung mit Aminos sicherstellen und einen Mangel ausschließen kann.

Genügend Nährstoffe durch gesundes Essen aufnehmen

Reicht eine ausgewogene Ernährung und wie sollte sie aussehen?

Die Meinungen, wie sich eine ausgewogene Ernährung zusammensetzen muss, gehen auseinander. Ein typisches Beispiel sind die unterschiedlichen Auffassungen zur Eiweiß-Zufuhr. Dabei geht es vor allem auch um die Frage, wie viel wir wovon benötigen. Tierische Proteine stehen mittlerweile im Verdacht, sich bei hoher Zufuhr auch gesundheitsschädlich auswirken zu können. Gerade aber tierische Nahrungsmittel enthalten das vollständige MAP. Dagegen gelten pflanzliche Nahrungsmittel nach allgemeiner Auffassung und insbesondere aus Sicht der Veganer als besonders gesund, enthalten aber nicht das vollständige MAP. Auch über andere Makronährstoffe wird kontrovers diskutiert. Eine übermäßige Kohlenhydratzufuhr wird kritisiert, weil sie insbesondere in Form der sogenannten „schlechten“ Kohlenhydrate mit starkem Blutzuckeranstieg die Fettleibigkeit fördern soll. Fette stehen ebenfalls regelmäßig in der Kritik. Es scheint schwierig zu sein, sich ausgewogen zu ernähren. Dabei mehren sich die Hinweise, dass im Alter gerade der Bedarf an wertvollen Aminosäuren höher sein könnte, um Abbauprozesse bei körpereigenem Eiweiß zu verhindern. Die komplexen Zusammenhänge bei den verschiedenen Nährstoffen machen es uns nicht einfach, die eigene Ernährung täglich optimal zusammenzustellen. Das betrifft Aminosäuren und Eiweiß besonders, weil wir den Bedarf schlecht einschätzen können. Da auch andere Substanzen die Funktion der Proteinbausteine fördern, gilt es auch diese in unsere Ernährung zu integrieren.
Jede Aminosäure braucht Helfer
Beispiele für andere Substanzen, die die Arbeit der Aminos unterstützen:
  • Magnesium: unterstützt viele Funktionen und Wirkungen von Eiweiß, ist teilweise auch an Proteine gebunden und reguliert über körpereigene Rezeptorstellen die Arbeit der Proteinbausteine. Ein Mangel an diesem Mineralstoff beeinträchtigt deshalb die Funktion der Aminos.
  • Fettsäuren und Coenzyme: bilden in der Leber nicht essentielle Aminosäuren.

Bei Mängeln Aminosäuren als Nahrungsergänzung

Versorgung mit hochwertigen Nahrungsergänzungen

Besonders in speziellen Lebenssituationen wie im Alter, unter Stress oder bei Krankheit kann die ausreichende Versorgung mit Eiweißbausteinen unser eigenes Wohlbefinden steigern. Aminosäuren Nebenwirkungen aufgrund der zusätzlichen Zufuhr sind bisher nicht bekannt. Wir empfehlen Ihnen, einen Aminosäuren Mangel durch eine optimale Versorgung zu vermeiden. Auch, wenn die Symptome und Auswirkungen eines Mangels nicht sofort erkennbar sind, seine Folgen längerfristig möglicherweise schwerwiegend sein. Das gilt insbesondere, wenn körpereigenes Eiweiß aufgrund des Mangels abgebaut wird. Mängel könnten Alterungs- und andere degenerative Prozesse beschleunigen, zum Abbau von Muskelmasse und mentalen Ungleichgewichten führen. Zudem kann es zu Haarverlust kommen. Durch den Konsum von Aminosäuren gegen Haarausfall ist es möglich, den Hormonhaushalt wieder auszugleichen. Nach bisherigen Erkenntnissen können wir solche Folgen durch eine möglichst ausgewogene Ernährung vermeiden, was uns aber vielleicht nicht jeden Tag gelingt. Hier ist die zusätzliche Aufnahme hochwertiger Aminobausteine eine weitere Maßnahme für eine gute Versorgung. amino4u kann Ihnen dabei helfen, Sie bei Ihrer ausgewogenen Ernährung zu unterstützen. Mit ausreichend Eiweiß gehen Sie leichter durch das Leben.

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