Aminosäuren und Potenz - das sollten Sie wissen

Aminosäuren und Potenz - das sollten Sie wissen

Männer sprechen nicht gern über das Thema. Sie wahrscheinlich auch nicht. Dennoch sind Potenzstörungen ein weit verbreitetes Leiden. Fast jeder Mann kann im Laufe seines Lebens mit diesem Leiden konfrontiert werden. Schätzungsweise trifft es bereits 10 % der 40 bis 49-jährigen, in der Gruppe der über 60-jährigen Männer hat jeder dritte mit einer Potenzstörung zu tun. Probleme mit der Potenz belasten die Männer selbst, aber auch ihre Partnerschaft. Arzneimittel in diesem Bereich sind eine Möglichkeit. Meist sind sie aber mit vielen Nebenwirkungen verbunden und führen nicht bei jedem Mann zum gewünschten Erfolg. Daher suchen viele Männer nach einer schonenden und natürlichen Unterstützung ihrer Potenz. In den letzten Jahren ist dabei eine Aminosäure in den Mittelpunkt des Interesses gerückt: L-Arginin. Erfahren Sie mehr zu dieser Aminosäure und ihrer Funktion im menschlichen Organismus. Wir möchten Ihnen einen Überblick dazu verschaffen, was L-Arginin bei einem Potenzproblem vielleicht für Sie tun könnte. 

Aminosäuren und Störungen mit der Potenz

Unser Organismus ist auf Aminosäuren Proteine angewiesen. Diese Substanzen werden dann in andere Substanzen umgewandelt. Es hängt nicht nur der Gewebeaufbau von ihnen ab. Auch verschiedene Funktionen des Stoffwechsels sind auf sie angewiesen.

Funktionen der Eiweißbausteine

Aminosäuren oder Proteinbausteine bilden in langen Ketten Peptide und Proteine. Sie fungieren damit als
  • Baustoffe für jedes Körpergewebe.
  • Grundlage für die Bildung von Enzymen,
  • Basis für Hormone.
  • Ausgangssubstanzen für Botenstoffe.
Unser Immunsystem, unsere Schilddrüse, unser Schlaf-Wach-Rhythmus und viele weitere Prozesse in unserem Körper sind von dem Vorhandensein bestimmter Eiweißbausteine abhängig. Beispielsweise sollen Aminosäuren bei Schlafstörungen helfen können. Manche der Proteinbausteine müssen mit der Ernährung zugeführt werden (essentielle), andere bildet unser Organismus selbst (nicht-essentielle Aminosäuren). Eine weitere Gruppe sind semi-essentielle Aminosäuren und "nur" in bestimmnten Lebensphasen essentiell. Zu diesen semi-essentiellen Proteinbausteinen gehört auch L-Arginin.

Können Aminosäuren die Potenz steigern

Die erektile Dysfunktion

Die weitaus häufigste Potenzstörung ist ein Erektionsproblem - die erektile Dysfunktion. Dabei gelingt es über einen längeren Zeitraum wiederholt nicht, eine für einen befriedigenden Sexualverkehr ausreichende Erektion aufzubauen. Die Gründe für diese Erektionsstörung können vielfältiger Natur sein. Psychische Probleme, Beziehungsstörungen, aber auch Erkrankungen wie Diabetes mellitus können einen Anteil daran haben. Mit einer erektilen Dysfunktion können Sie auch an einer koronaren Herzerkrankung leiden. Schädigungen an den Herzgefäßen gehen häufig mit Erektionsstörungen einher. Vielfach machen sich Ablagerungen in den feinen Herzkranzgefäßen schon Jahre vor einem Herzinfarkt als Störung der Potenz bemerkbar. Es wird davon ausgegangen, dass Erektionsprobleme bei vielen Männern bis zu einem Alter von 50 Jahre eher psychischer Natur sind. Wohingegen es bei älteren Männern zu 80% physische Ursachen sind. Wahrscheinlich sind Ihnen auch Arzneimittel wie Viagra oder Cialis ein Begriff. Sie greifen in ein Stoffsystem ein, welches das Zusammenspiel verschiedener Neurotransmitter beim Aufbau der Erektion steuert. Möglicherweise haben Sie auch von potenziellen Gefahren und Nebenwirkungen gehört, die mit Viagra und Co. verbunden sein können. Gerade für Männer im fortgeschrittenen Lebensalter mit Herzerkrankungen oder anderen schweren organischen Leiden können diese Arzneimittel lebensbedrohlich sein. 

L-Arginin und seine Funktionen

L-Arginin ist im menschlichen Organismus an der Bildung von Stickstoff-Monoxid (NO) beteiligt. Stickstoff-Monoxid seinerseits spielt eine wichtige Rolle bei der Entspannung von Muskeln und Blutgefäßwänden. Bei seiner Anwesenheit kommt es zu einer gesteigerten Durchblutung im gesamten Gefäßsystem des Körpers und damit auch im Penis.

Steigerung der Durchblutung fördert die Erektion

In den meisten Fällen werden Erektionsprobleme mit einer verminderten Durchblutung im Penis in Verbindung gebracht. Bei einer Erektion kommt es zu einer verstärkten Durchblutung speziell der Schwellkörper im männlichen Glied. Diese verstärkte Durchblutung führt normalerweise zur Versteifung und zum Anschwellen des Penis. Im fortgeschrittenen Alter nehmen bei vielen Männern Durchblutungsstörungen allgemein zu. Diabetes und/oder Ablagerungen in den Blutgefäßen betreffen insbesondere die vielen feinen Gefäße. Diese sind in den Extremitäten und im Penis zu finden. L-Arginin kann die Durchblutung im gesamten Gefäßsystem steigern. Viele Männer berichten über eine positive Wirkung für ihr Problem mit der Potenz. Verschiedene Studien scheinen diesen Effekt zu bestätigen.

Wie unterstützt Arginin eine Erektion im Detail?

Eine stabile Erektion entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel zwischen Muskeln, Blutgefäßen, Nervenreizen und Botenstoffen. Das männliche Glied enthält Schwellkörper, die sich für die Erektion mit mehr Blut füllen. Ist der Penis nicht erigiert, ist seine glatte Muskulatur angespannt, damit nicht zu viel Blut in die Schwellkörper fließt. Bei der Erektion des männlichen Glieds muss sich der glatte Muskel entspannen, damit sich die Schwellkörper mit Blut füllen, anschwellen und der Penis sich versteift. Diese Entspannung der Muskulatur wird durch NO ausgelöst und führt zu einer Gefäßweitung. Viele Menschen mit Bluthochdruck sowie Kraftsportler beim Muskelaufbau berichten hier ebenfalls von einer positiven Wirkung bei der Zufuhr von L-Arginin.

Aminosäure Arginin

L-Arginin, Bedarf und Versorgung

Essentiell ist dieser Eiweißbaustein nur bei Säuglingen und in Jugendjahren. Deshalb gehört er auch zu den semi-essentiellen Eiweißbausteinen. Der Proteinbaustein kann über viele Nahrungsmittel pflanzlicher und tierischer Art aufgenommen werden. Allerdings enthalten alle Nahrungsmittel chemisch gebundenes Arginin. Das bedeutet, dass Arginin bei der Aufnahme über die Nahrung in andere Eiweiße eingebunden ist und nicht frei verfügbar ist. Diese Tatsache führt dazu, dass L-Arginin auch bei vielen Erwachsenen nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist. Der Körper muss es erst in einem komplizierten Prozess aus anderen Verbindungen lösen. Das ist ein limitierender Faktor für die Verfügbarkeit von freiem Arginin. Somit muss immer genügend verbundenes Protein für eine Herauslösung von Arginin vorhanden sein. Dabei kann der Bedarf bei bestimmten Leiden wie Gefäßerkrankungen derart stark ansteigen, dass er selbst mit einer ausgewogenen Ernährung nicht mehr zu decken ist. Insbesondere bei älteren Menschen steigt der Bedarf stark an. In diesen Fällen ist eine zusätzliche Zufuhr von L-Arginin ratsam.

L-Arginin arbeitet nicht allein

Forschungen an Arginin im Zusammenhang mit Störungen der Erektion haben ergeben, dass seine Wirkung vom Vorhandensein eines weiteren Proteinbausteines profitiert. L-Citrullin scheint nach derzeitigen Erkenntnissen den Effekt von Arginin zu stabilisieren und verlängern zu können. Essentielle Aminosäuren, wie L-Arginin, stehen in einer bestimmten Wechselwirkung zu Lysin. Lysin und Arginin beispielsweise, sprechen beide bestimmte Rezeptorstellen im menschlichen Organismus an. Arginin spielt auch im Stoffwechsel von Viren eine Rolle, wie den Herpes-Viren. Daher kann eine hohe Dosis an Arginin zu einer erneuten Reaktivierung dieser Viren mit den charakteristischen Fieberbläschen führen. Lysin wirkt diesem Effekt entgegen. Deshalb wird vielfach empfohlen, L-Arginin nicht vollkommen isoliert in hoher Dosis einzunehmen, wenn eine Veranlagung für Herpes-Ausbrüche besteht. Schließlich sind weitere Aminosäuren für die Bildung von Arginin im menschlichen Körper wichtig. Arginin wird im Harnsäurezyklus gebildet. Sind ausreichende Mengen an anderen Eiweißbaustein vorhanden, sorgen diese für ausreichend Stickstoffverbindungen. Aus diesen wiederum kann Arginin synthetisiert werden. 

Wie viel Arginin pro Tag wird bei der erektilen Dysfunktion benötigt?

Es gibt keine standardisierten Empfehlungen für die Dosis-Festlegung bei Arginin, um die männliche Erektion zu unterstützen. Erfahrungswerte bewegen sich auf Werte bis 10-14 g pro Tag hin. Allerdings ist bei manchen Menschen bei 15 g Aufnahme mit erheblichen Nebenwirkungen, beispielsweise im Magen-Darmbereich zu rechnen. Deshalb empfehlen manche Präparate eine Dosis zwischen 3 und 6 g. Der normale Bedarf eines gesunden Menschen wird bereits auf Werte zwischen 1 und 5 g pro Tag angesetzt.* Allein diese relativ große Bandbreite zwischen den Empfehlungswerten zeigt auf, wie unsicher die Bedarfswerte bei diesem Eiweißbaustein sind. Experten gehen davon aus, dass in vielen Lebenssituationen der Bedarf an L-Arginin höher angesetzt werden muss als bisher angenommen wurde. Diese Annahmen sind heute noch nicht wissenschaftlich durch Studien untermauert. Es kommt damit für Sie besonders auf die individuellen Erfahrungswerte mit einer bestimmten Dosierung an. Testen Sie sich langsam heran, welche Dosis für Sie geeignet ist. Somit können Sie selbst erkennen, ob und in welcher Dosis Sie Arginin bei Ihrer erektilen Dysfunktion unterstützen kann.
  • Uwe Gröber, Orthomolekulare Medizin: Ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte; 3. Aufl. (2008); S. 179 ff.;
  • Lothar Burgerstein, Burgersteins Handbuch Nährstoffe; 11. Aufl. (2007); S. 235 ff.;
  • Uwe Gröber; Mikronährstoffe: Metabolic Tuning – Prävention – Therapie; 3. Aufl. (2011); S. 307 ff.
  • Die Empfehlungen dieser Standardwerke decken sich den bekannten Studien.>

    Potent durch Aminosäuren

    Die Erektionsfähigkeit natürlich und sanft unterstützen

    Wenn Sie unter einer Erektionsstörung leiden, lohnt sich vermutlich ein Versuch mit L-Arginin. Es ist eine gute Möglichkeit, diese belastende Situation abzumildern. Diese Aminosäure kann sich außerdem positiv auf Ihr gesamtes Gefäßsystem auswirken. Das kann eine Rolle spielen, insbesondere, wenn Sie schon etwas älter sind. Vielen unter einem Erektionsproblem leidenden Männern konnte L-Arginin weiterhelfen. Und dies ganz ohne die teilweise lebensgefährlichen Nebenwirkungen der Arzneimittelstoffe wie Viagra. Wählen Sie ein hochwertiges Produkt aus, das ohne technische Zusatzstoffe auskommt und möglichst unter kontrollierten Laborbedingungen hergestellt wurde. Das Produkt sollte - wenn möglich - in Deutschland produziert werden, da hier strenge Qualitätsmaßstäbe und Kontrollen gelten. Gerade wenn es um die Potenzen von Männer geht, werden viele unseriöse Produkte angeboten. Insbesondere Produkte aus Fernost enthalten möglicherweise gefährliche Beistoffe. Haben Sie etwas Geduld bei der Anwendung von L-Arginin. Einige Verwender berichten, dass sich erst nach einer Einnahme über mehreren Wochen oder sogar Monaten ein Effekt zeigt. Bei einem leichteren Potenzproblem hat sich vielfach die kurzzeitige Anwendung eines Produktes mit dem Eiweißbaustein bewährt. Bei Männern im fortgeschrittenen Alter kann eine längere und dauerhafte Anwendung von L-Arginin angesetzt werden. Im Zweifelsfall befragen Sie Ihren behandelnden Arzt. Viele Ärzte stehen dem Einsatz von L-Arginin bei Erektionsstörungen positiv gegenüber. Da jedes Problem mit der Erektionsfähigkeit einen individuellen Charakter hat, kann Sie Ihr Arzt hierzu beraten. Probieren Sie es selbst einmal aus!

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