Wirbelgleiten verursacht nicht in allen Fällen Beschwerden. Viele Betroffene haben es bei dieser Instabilität der Wirbelsäule mit Schmerzen und Beeinträchtigungen von Nervenbereichen zu tun. Wie reagieren Gleitwirbel auf Krafttraining?
Die Stärkung der Muskulatur ist unverzichtbar, um mehr Stabilität sowie eine Besserung von Symptomen zu erreichen. In diesem Beitrag haben wir Ihnen die wichtigsten Informationen zum Thema zusammengestellt.
Der Gleitwirbel
Normalerweise freuen wir uns über eine gesteigerte Beweglichkeit in Teilen unserer Anatomie. Bei Gleitwirbeln sieht das anders aus. Ein Rückenwirbel wird beweglich, dass er seine eigentliche Position verlässt und der gesamte betroffene Bereich der Wirbelsäule instabil wird. Das kann unter anderem zu Schmerzen und weitere Komplikationen führen.
Klassisch ist die Spondylolisthesis (Wirbelgleiten) im Lendenwirbelbereich und damit im unteren Segment der Wirbelsäule angesiedelt. Besonders der 5. Lendenwirbel neigt zur Verlagerung. Dadurch wird der Wirbelbogen in diesem Segment unterbrochen. Schätzungsweise leiden bis zu 7 % der Bevölkerung an überbewegten Wirbeln, sodass ein Informationsbedarf hoch ist.
Gleitwirbel: Ursachen und Symptome
Die Überbeweglichkeit einzelner Wirbel kann bereits angeboren sein. Viel häufiger tritt sie im Laufe des Lebens ein.
Ursächlich werden unter anderem:
- Verschleißerscheinungen an einzelnen Wirbeln oder der gesamten Wirbelsäule.
- traumatische Ereignisse wie Unfälle mit Auswirkungen auf die Wirbel.
- krankhafte Veränderungen der Knochenstrukturen wie bei Osteoporose.
- Folgen nach Operationen an der Wirbelsäule.
Bei einer Spondylolisthese werden die Schweregrade I-IV unterschieden. Die Differenzierung bezieht sich auf eine Prozentzahl, um die sich der gleitende Wirbel aus seiner gesunden Position versetzt hat.
- Bei Schweregrad I ist einen Versatz von weniger als 25 % festzustellen.
- Mit Schweregrad II wird ein Versatz zwischen 25 und 50 % erreicht.
- Schweregrad III ist gekennzeichnet durch ein Versatz von über 50 %.
- Ein Versatz von über 75 % ist kennzeichnend für Schweregrad IV.
Gleitwirbel: Erscheinungsformen und Beschwerden
Oft ist die Entdeckung einer Spondylolisthese ein Zufallsbefund. Aufgrund von anderen Erkrankungen wird eine Röntgenaufnahme gemacht und dabei wird erkennbar, dass eine Gleitwirbelproblematik besteht. Die Diagnostik wird regelmäßig durch ein MRT bestätigt.
Abhängig von Schweregrad und dem betroffenen Wirbel kommt es bei manchen Betroffenen zu intensiven Schmerzzuständen. Außerdem können Nerven im Spinalkanal durch die bewegten Wirbel eingeklemmt und überdehnt werden. Es treten unter Umständen Missempfindungen an den Nervensträngen auf. Langfristige Nervenschäden sind ebenfalls möglich.
Deshalb sind Lähmungserscheinungen nicht auszuschließen. Ebenso kann es zu Funktionseinschränkungen bei Mastdarm und Blase kommen. Auf längere Zeit verschleißen beteiligte Bandscheiben intensiv. Das führt zu Bandscheibenvorfällen und verstärkt die Schmerzen. Besonders betroffen von Schmerzzuständen sind der untere Rückenbereich und die Beine.
Gleitwirbel: Behandlungsansätze
Es gibt keine verpflichtende Leitlinie für Orthopäden bei der Behandlung von Spondylolisthesis. Ob konservative oder chirurgische Maßnahme im Vordergrund stehen, richtet sich unter anderem nach der Lage des Gleitwirbels. Auch der Schweregrad der Erkrankung spielt hierbei eine Rolle.
Bei Eingriffen geht es vor allem darum, mögliche Verengungen im Spinalkanal zu beseitigen und damit eingeklemmte Nerven zu befreien. Auch zielen einige der Operationen auf die Versteifung und Stabilisierung der betroffenen Wirbelsäulenareale ab.
Es besteht ein Zusammenhang zwischen Schmerzen, die mit gleitenden Wirbeln entstehen und dem Zustand des Rückenstreckers. Der Rückenstrecker oder lateinisch Erector spinae ist ein Muskel, der seitlich an der Wirbelsäule verläuft. Exakt ausgedrückt sprechen wir von einer Muskelgruppe. Sie erstreckt sich vom Kopf hinunter bis zum Becken.
Umgeben ist der Rückenstrecker von Bindegewebe (Fasziengewebe), das ebenfalls eine stabilisierende Wirkung hat. Der Rückenstrecker spielt eine besonders wichtige Rolle für die Gesamtstabilität der Wirbelsäule. Verspannt er sich, haben wir es häufig mit Schmerzen im Lendenwirbelbereich zu tun.
Schwächelt der Erector spinae beispielsweise im Alter durch mangelndes Training, werden Beschwerden im Zusammenhang mit Gleitwirbeln häufig erst auffällig. Wir können deshalb bei Spondylolisthese von einer Alterskrankheit sprechen. Dabei ist genau genommen nicht das Alter entscheidend, sondern der Trainingszustand der Muskulatur.
Erkennen Sie die Bedeutung des Rückenstreckers, um die Wirbelsäule zu stabilisieren, erkennen Sie, warum Sie bei Gleitwirbeln Muskeln aufbauen sollten. Muskelaufbau im Alter ist nicht nur in diesem Zusammenhang ein wichtiges Thema.
Gleitwirbel Krafttraining für die Rückenmuskulatur
Die Rückenmuskeln tragen wesentlich dazu bei, dass der Wirbelsäulenbereich stabilisiert wird. Beim Wirbelgleiten muss die Muskulatur diese Instabilität umso intensiver auffangen. Wir kennen diesen Zusammenhang auch vom Muskelaufbau nach Bandscheiben OP. Es gehört dabei zu den Maßnahmen der Rehabilitation, umgebende Muskeln zu stärken.
Bei der Gleitwirbelproblematik ist deshalb Muskelaufbautraining ein Muss. Verständlich ist auch, dass bei der Überbeweglichkeit eines Wirbels nicht jedes Training infrage kommt. Insbesondere Kraftwirkungen, die mit einer starken Stauchung verbunden sind, könnten die Spondylolisthese verschlimmern oder einen akuten Bandscheibenvorfall begünstigen.
Bei Spondylolisthesis ist es zu empfehlen, dass Trainingseinheiten und Übungen zunächst mit einem begleitenden Trainer erfolgen. Dieser sollte sich mit der Gleitwirbelproblematik auskennen. Es kommen Übungen mit und ohne Geräte in Betracht.
Es sind auch sehr einfache Übungen möglich. Die meisten Trainingseinheiten zielen darauf, den Rückenstrecker zu stabilisieren ab.
Eine Übung mit wenig Aufwand lässt sich etwa mit einem Gymnastikball durchführen - wie hier gezeigt:
Die umgebenden Faszien werden in das Training einbezogen. Sie sorgen ebenfalls für Stabilität rund um die Wirbelsäule. Eine wichtige Rolle spielen außerdem die Bauchmuskeln. Auch sie haben einen stabilisierenden Einfluss auf die gesamte Rückenregion.
Welcher Sport bei Gleitwirbel? Dauerhaftes Krafttraining
Wer es mit gleitenden Wirbeln zu tun hat, muss zunächst einmal für eine Stabilisierung und den Ausbau der Muskulatur im Rückenbereich sorgen. Da die Gleitwirbelproblematik auf Dauer erhalten bleibt, muss in einer weiteren Etappe der Trainingszustand der Muskeln gehalten werden.
Andernfalls kann sich die Situation wieder verschlechtern, und Symptome der Spondylolisthese können verstärkt auftreten. Kraftsporteinheiten sind für Betroffene dauerhaft Pflicht. Sie sind eine wichtige Basis von Muskelwachstum. Die Ernährung hat ebenfalls einen maßgeblichen Einfluss.
Muskelaufbau Produkte bei Gleitwirbeln
Muskeln benötigen Protein als Baustoff. Wenn wir von Protein oder Eiweiß sprechen, meinen wir die Aminosäuren als kleinste Bausteine. Gerade im fortgeschrittenen Lebensalter kann unser Bedarf an Protein erhöht sein. Die häufig genannten 0,8 g Gesamteiweiß pro Kilogramm Körpergewicht reichen dann vielleicht nicht mehr aus.
Obacht ist geboten, wenn wir eine kalorienreduzierte Diät durchführen. Diese kann angemessen sein, weil Übergewicht und Gleitwirbel keine gute Kombination bilden. Zu viele Kilos belasten unsere Wirbelsäule und können die Stabilität weiter gefährden.
Bei vielen Diäten achten wir nicht auf die Zufuhr von ausreichenden Proteinen. Hier wird unser Körper auf vorhandenes Eiweiß in der Muskulatur zurückgreifen. Trotz Krafttraining kommt es nicht zu Muskelwachstum.
Die Muskeln schrumpfen, unser Grundumsatz beim Verbrauch von Energie verringert sich. Wir werden in der Folge schnell zunehmen, sodass unsere Diätbemühungen keinen Erfolg haben. Wir bekommen es mit dem klassischen Jo-Jo-Effekt zu tun.
Bei kalorienreduzierten Diäten und bei Muskelaufbau im Alter ist meist die zusätzliche Zufuhr von Aminosäuren geboten. Das gilt umso mehr, wenn wir Muskelaufbau nach Bandscheiben OP und/oder in Verbindung mit einer Gleitwirbelproblematik betreiben.
Leiden Sie unter gleitenden Wirbeln, sind Kraftsporteinheiten für Sie unverzichtbar. Der Rückenstrecker, weitere Rückenmuskeln, Bauchmuskeln und umgebende Faszien müssen gestärkt werden. Das Training sollte fachmännisch begleitet werden, bis Sie selbst die maßgeblichen Übungen mit und ohne Geräte beherrschen.
Muskelaufbau Produkte vor allem mit wichtigen Aminosäuren unterstützen Sie auf der Ernährungsseite dabei, mehr Muskulatur auszubilden und dauerhaft zu halten. Vielen Betroffenen gelingt es, mit gezieltem Muskelaufbautraining, die Beschwerden ohne folgenreiche operative Eingriffe zu lindern. Somit kann sich ein Fortschreiten der Erkrankung verzögern.
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